Beleuchtung im Unternehmen

Energieeffizienz und optimales Licht

Nutzungsabhängige Lichtkonzepte und LED-Technologie sparen Strom

Die optimale Beleuchtung spielt eine wesentliche Rolle für ein produktives Arbeitsumfeld. Vor allem beeinflusst eine energieeffiziente Beleuchtung auch maßgeblich den Energieverbrauch und die Betriebskosten.

In Deutschland kommt in diesem Kontext außerdem die Arbeitsstättenrichtlinie ins Spiel, indem sie klare Vorgaben für eine gesundheitsdienliche Beleuchtung am Arbeitsplatz definiert. Um diesen Standards gerecht zu werden und gleichzeitig die Energieeffizienz zu maximieren, sollten KMU für jeden Arbeitsplatz nutzungsabhängige Lichtkonzepte entwickeln.

Vorteile energieeffizienter Beleuchtung für KMU

Deutliche Reduktion der Energie- und Betriebskosten

Energiesparende Beleuchtungslösungen führen zu Kosteneinsparungen.

Konforme Umsetzung der Arbeitsstättenrichtlinien

Nutzungsabhängige Lichtkonzepte ermöglichen die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.

Steigerung der Mitarbeiterproduktivität

Optimales Licht fördert die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter.

Langlebigkeit und niedriger Wartungsaufwand

LEDs haben eine längere Lebensdauer und erfordern weniger Wartung.


Regelungen der Arbeitsstättenrichtlinie für optimales Lichtmanagement

In Deutschland stellt die Arbeitsstättenrichtlinie spezifische Anforderungen an das Lichtmanagement in Arbeitsumgebungen. Sie legt fest, dass die Beleuchtung nicht nur ausreichend und gleichmäßig sein muss, sondern auch den Charakter der jeweiligen Tätigkeit und die Sehanforderungen der Mitarbeitenden berücksichtigen sollte. Dies beinhaltet die Vermeidung von Blendung, Schatten und störenden Reflexionen, um Ermüdungserscheinungen und Augenbelastungen zu minimieren. Zudem wird empfohlen, Tageslicht soweit wie möglich zu nutzen, da es das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit steigert. Die Richtlinie fordert außerdem eine Anpassungsfähigkeit der Beleuchtung an verschiedene Arbeitsbedingungen und -zeiten. Für KMU bedeutet dies, dass sie durch eine sorgfältige Planung und Implementierung von Lichtmanagementsystemen nicht nur rechtlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld für ihre Mitarbeitenden schaffen.


Vorgaben für die Beleuchtung verschiedener Arbeitsplatztypen gemäß Arbeitsstättenrichtlinie

ArbeitsplatztypLichtstärke (Lux)Blendung und ReflexionLichtfarbe und FarbwiedergabeTageslichtnutzungAnpassungsfähigkeit
Industrie300 - 1.000minimiertCRI ≥ 80Optimierungflexibel
Lager100 - 300minimiertCRI ≥ 80Optimierung

bedarfsorientiert

Verwaltung500 - 1.000VermeidungCRI ≥ 80Maximierungindividuell einstellbar

Lichtstärke:
Für gewöhnliche Büroarbeiten – wie Lesen, Schreiben und Dateneingabe –  ist eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux erforderlich. Bei anspruchsvolleren visuellen Aufgaben kann eine höhere Beleuchtungsstärke bis zu 1.000 Lux notwendig sein.

Blendung und Reflexion:
Direkte Blendung durch Leuchtkörper sowie Reflexionen auf Bildschirmen und Arbeitsflächen sind zu vermeiden. Dies lässt sich durch die richtige Positionierung der Beleuchtungskörper und die Verwendung von Blendschutzvorrichtungen erreichen.

Lichtfarbe und Farbwiedergabe:
Die Lichtfarbe sollte angenehm und der Farbwiedergabeindex (CRI) hoch sein, um eine natürliche und genaue Farbwiedergabe zu ermöglichen. In der Regel wird ein CRI von mindestens 80 empfohlen.

Tageslichtnutzung:
Die Nutzung von Tageslicht sollte maximiert werden, da es eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden hat. Fensterbereiche sind daher ideal für die Platzierung von Arbeitsplätzen.

Anpassungsfähigkeit:
Die Beleuchtung sollte anpassungsfähig sein, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies lässt sich durch dimmbare Leuchten oder die Bereitstellung individueller Arbeitsplatzleuchten erreichen.

Notbeleuchtung: 
Für den Fall eines Stromausfalls muss eine angemessene Notbeleuchtung vorhanden sein, um die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
 


Nutzungsabhängiges Lichtmanagement: Effizienz durch Intelligenz

Nutzungsabhängiges Lichtmanagement ist ein Schlüsselkonzept, um Energieeffizienz und Komfort am Arbeitsplatz zu maximieren. Es basiert auf der intelligenten Anpassung der Beleuchtung an tatsächliche Nutzung und Präsenz in verschiedenen Bereichen eines Unternehmens. Durch den Einsatz von Bewegungssensoren und zeitgesteuerten Lichtsystemen wird sichergestellt, dass Licht nur dann zur Verfügung steht, wenn es benötigt wird. Dies vermeidet Energieverschwendung in ungenutzten Räumen und trägt erheblich zur Senkung der Betriebskosten bei. Zusätzlich ermöglichen moderne Lichtmanagementsysteme die Anpassung der Lichtintensität und -farbe entsprechend der Tageszeit oder spezifischen Aufgaben, was zu einer verbesserten Arbeitsatmosphäre und Mitarbeiterzufriedenheit führt. 

Moderne Leuchtentechnologien: LED-Revolution für KMU

LEDs (Light Emitting Diodes) revolutionieren die Beleuchtungstechnologie mit ihrer überlegenen Energieeffizienz, Langlebigkeit und der Fähigkeit, ein breites Spektrum an Lichtfarben zu bieten. Eine typische 10-Watt-LED kann dieselbe Lichtmenge wie eine 60-Watt-Leuchtstoffröhre erzeugen, was zu einer Energieeinsparung von 83 Prozent führt. Über ein Jahr gerechnet, spart eine LED bei einem Achtstunden-Arbeitstag 100 kWh im Vergleich zu einer Leuchtstoffröhre, was die Energiekosten und CO2-Emissionen erheblich reduziert. Moderne LEDs imitieren zudem natürliches Tageslicht besser, was das Wohlbefinden und die Konzentration am Arbeitsplatz fördert und Ermüdung reduziert. Durch flexible, dynamische Beleuchtungsszenarien, die sich an Tageszeit und Nutzung anpassen, bieten LEDs nachhaltige und kosteneffiziente Lösungen für KMU, ohne bei Lichtqualität und Komfort Abstriche zu machen.

Energiekostenanalyse verschiedener Leuchtmittel: Ein Vergleich

Die vergleichende Analyse der Energiekosten verschiedener Leuchtmittel zeigt deutlich, wie signifikant sich die Wahl des Leuchtmittels auf die jährlichen Stromkosten auswirken kann. Die herkömmliche Glühbirne, mit einem Verbrauch von 60 Watt, erweist sich als die kostspieligste Option mit jährlichen Kosten von 19,80 Euro bei 1.000 Betriebsstunden pro Jahr. LED-Leuchtmittel heben sich durch ihre außerordentliche Effizienz hervor; bei nur zehn Watt Leistung verursachen sie jährliche Kosten von lediglich 3,30 Euro. Dies unterstreicht die enorme Energieeffizienz von LEDs, die trotz geringerem Energieverbrauch eine vergleichbare Lichtleistung und mittlerweile auch eine höhere Lichtqualität bieten.

LeuchtmittelLeistung (Watt)Verbrauch p.a. (kWh) bei 1.000 hKosten p.a. (Euro)
Glühbirne606019,80 
Halogenleuchte454514,85 
Leuchtstoffröhre404013,20 
LED-Leuchtmittel10103,30 

Effizientes Lichtmanagement als Schlüsselstrategie für KMU

Die Integration von Tageslicht in das Beleuchtungskonzept verbessert das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden. Für KMU, die ihr Lichtmanagement optimieren möchten, empfiehlt es sich, mit einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Beleuchtung zu beginnen und Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung und die Implementierung intelligenter Steuerungssysteme, wie Bewegungssensoren und Tageslichtabhängigkeit, sind effektive erste Schritte. Darüber hinaus ist es ratsam, professionelle Beratung einzuholen, um ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept zu entwickeln, das sowohl betriebliche als auch umweltbezogene Ziele unterstützt. Diese Beratung können z.B. Energieberatende mit Schwerpunkt Beleuchtung oder Lichtberatende und Lichtplanende übernehmen.


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