Industrielle Abwärmenutzung

Seit 2024 Pflicht für viele Betriebe

Abwärmenutzung wird für Unternehmen lukrativ

In einer Zeit, in der Energieeffizienz und Umweltschutz zunehmend an Bedeutung gewinnen, spielt die Abwärmenutzung im Gewerbe eine entscheidende Rolle.

Die gezielte Nutzung von Abwärme kann nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung leisten. Die Nutzung von Abwärme wird durch das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) geregelt. Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 7,5 Gigawattstunden (GWh) sind verpflichtet, Abwärme aus Produktionsprozessen zu vermeiden oder zu verwenden.

Vorteile der Abwärmenutzung

Reduktion der Energiekosten

Durch die Optimierung von Kühlprozessen können Energiekosten effektiv gesenkt werden.

Senkung der CO2-Emissionen

Die gezielte Nutzung von Abwärme trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.

Verbesserte Wirtschaftlichkeit

Die effiziente Nutzung von Abwärme steigert die Gesamtwirtschaftlichkeit des Unternehmens.

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

Durch die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen wird die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt.

Abwärme ist wertvolle Energie, die sich im Unternehmen selbst nutzen lässt. Mit ihr lassen sich Strom und Kälte erzeugen – oder ein Betrieb verkauft seine industrielle Abwärme an die Kommune.

Viele Variablen beeinflussen die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen im Gewerbe

Die Abwärmenutzung ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer effizienteren Nutzung von Energie. Es ist jedoch wichtig, dass Unternehmen die spezifischen Bedingungen und Anforderungen berücksichtigen, um die optimale Nutzung dieser Technologie zu gewährleisten. So liegen im verarbeitenden Gewerbe die Temperaturen der Abwärme zwischen 40 und 70 Grad Celsius (Niedrigtemperaturbereich), während bei der Metallverarbeitung auch über 1.000 Grad erreicht werden können.


Vier Möglichkeiten zur Nutzung von Abwärme

Eine der gängigsten Technologien sind Wärmepumpen. Sie können Abwärme mit niedrigem Temperaturniveau aufnehmen und diese für Raumheizung oder Trinkwassererwärmung nutzbar machen.

Nutzung von Abwärme zur Kälteerzeugung: Dies geschieht durch die sogenannte Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, bei der Abwärme aus der thermischen Stromerzeugung und industrielle Prozessabwärme verwendet werden. 

Eine weitere Möglichkeit bietet sich in Nah- und Fernwärmenetzen. Hierbei kann die Abwärme direkt zur Beheizung von Gebäuden genutzt werden. 

Nutzung von Abwärme zur Stromerzeugung: Hierbei wird Abwärme in thermodynamischen Prozessen genutzt, um eine Turbine anzutreiben und Strom zu erzeugen. Dies ist i.d.R. nur bei höheren Temperaturen wirtschaftlich sinnvoll. 

Abwärme an Nachbarbetrieb verkaufen: Beispiel Bremer Hafen

Ein bemerkenswertes Beispiel für die erfolgreiche Nutzung von Abwärme ist die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen Frosta und Igus im Bremer Hafen. Frosta, ein bekannter Hersteller von Tiefkühlkost, erzeugt in seinen Produktionsprozessen eine erhebliche Menge an Abwärme. Anstatt diese Wärme ungenutzt zu lassen, wird sie an benachbarte Unternehmen Igus weitergeleitet, das sie zur Beheizung seiner Produktionshallen nutzt. 

Diese Zusammenarbeit hat nicht nur zu erheblichen Energieeinsparungen geführt, sondern auch die Betriebskosten beider Unternehmen gesenkt. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigt, dass die Investition in die notwendige Infrastruktur zur Abwärmenutzung sich innerhalb weniger Jahre amortisiert, was die finanzielle Attraktivität dieser Lösung unterstreicht.

Abwärme an die Gemeinde verkaufen: Beispiel Kassel

Die Stadt Kassel hat ein Abwärmekataster für Gewerbegebiete erstellt, um das Potenzial für die Nutzung von Abwärme zu identifizieren und zu quantifizieren. Insbesondere im Industrie- und Gewerbegebiet Waldau wurden rund 60 GWh Abwärme identifiziert. 

Die Stadt Kassel strebt an, in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Betrieben, regionalen Firmen und Energie- und Wasserversorgungsgesellschaften die Nutzung dieser Abwärme zu realisieren. 

Dies könnte durch die Einbindung der Abwärme in ein Nahwärmenetz oder durch die Nutzung der Abwärme für industrielle Prozesse geschehen.

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