Fossile Energien für die Wärmebereitstellung sind mittlerweile unwirtschaftlich: Die Beschaffungspreise für Gas und Öl werden sich auf einem dauerhaft hohen Niveau halten. Und die CO2-Steuer steigt ab 2026 auf bis zu 65 Euro je Tonne. Für Unternehmer/innen bedeutet das, dass sie jetzt nach Alternativen suchen sollten. Die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung hin zu einer Kombination aus Strom und anderen Erneuerbaren Quellen sollte heute geplant werden. Ob Wärme für Gebäude oder Prozesswärme: Geothermie kann ein zentraler Baustein sein. In Verbindung mit Wärmepumpen und solarthermischen Anlagen kann Erdwärme im Niedertemperaturbereich bis 200 Grad auch Prozesswärme bereitstellen.
Geothermie für Prozesswärme ist förderfähig – selbst beim Scheitern
Die Bundesregierung hat mit der Novelle der „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Produktion – EEW“ im Modul 2 seit 2023 auch die Geothermie als förderfähig eingestuft. Abhängig von der Unternehmensgröße liegen die Förderquoten bei bis zu 45 Prozent (große Unternehmen), 55 Prozent (mittlere) sowie 65 Prozent (kleine). Der Bund übernimmt maximal 15 Millionen Euro pro Vorhaben. Dabei müssen 50 Prozent der erzeugten Energie künftig als Prozesswärme genutzt werden. Unabhängig vom späteren Erfolg fördern KfW (Kredit mit Tilgungszuschuss) oder BAFA (Beihilfe) auch Machbarkeitsstudien, Bohrungen und die Inbetriebnahme von Geothermie-Anlagen. Sollte ein Projekt wider Erwarten aus technischen, geologischen oder bergrechtlichen Gründen scheitern, sind die bis dahin verursachten Kosten weiter förderfähig.
Nutzen Sie das Fachforum als Einstieg in Ihre Wärmewende
Unternehmer/innen, die sich über den aktuellen Stand der Forschung und Praxisbeispiele informieren wollen, sollten das Fachforum Geothermie Hessen 2023 besuchen. Selbst wenn es für einen einzelnen Betrieb zunächst nicht machbar erscheint, kann Geothermie auch im Netzwerk mit anderen Unternehmen in der Nachbarschaft eine wirtschaftliche Alternative sein. Denn regionale Wärme- und Energienetze, in denen Betriebe gemeinsam Energie erzeugen und untereinander austauschen, sind ein wesentlicher Eckstein für das Gelingen der Energie- und Wärmewende.
Studie zum Thema Prozesswärme
Weitere Informationen zum Thema Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien hat das Hamburg Institut in einem Kurzgutachten für die Hannover Messe in ihrer Studie zusammengetragen mit dem Thema: „Strategische Optionen zur Dekarbonisierung und effizienteren Nutzung der Prozesswärme und -kälte“.
Veranstaltungsinfos in Kürze:
- Wann? Mittwoch, 13. September 2023, 10:00 bis 16:30 Uhr
- Wo? RheinMain Congress Center in Wiesbaden
- Kosten? Kostenfrei
- Anmeldung? Onlineanmeldung bis 6. September 2023 erforderlich
- Website? Website zum Geothermie Forum Hessen 2023
Weitere Informationen zum Projekt LEA Hessen Energieberatung für Unternehmen (LEA EfU) erhalten Sie bei Sasa Petric, RKW Hessen GmbH, Projektleiter LEA Energieberatung für Unternehmen, Tel. 0 61 07 / 9 65 93-27, Mail s.petric@rkw-hessen.de.
Bildnachweis: © T. Rundel / LEA Hessen
