Sensation: Neue Faserbeton-Rezeptur senkt CO2 um 30 Prozent
Seit Jahren schon setzt der Unternehmer Frank Breul auf Nachhaltigkeit. Er experimentierte mit Wasserkraft zur Stromerzeugung und setzt schon lange Wärmetauscher für die Prozesswärmenutzung ein. Dann entstand die Idee für ein neues Mischverfahren für seine Betonfaser-Bauelemente. „Wir verstehen Beton als Raumfahrt und investieren seit Jahren in Forschung und Entwicklung,“ skizziert Frank Breul seine Motive.
Das Projekt hieß „Concrete Green“, also Grüner Beton. Und dafür gingen die Geschäftsführer mit ihren 25 Vollzeitstellen große persönliche und finanzielle Risiken ein. Sie wandten sich in einer Impulsberatung an die LEA Hessen Energieberatung für Unternehmen bei der RKW Hessen GmbH. Die empfahl eine geförderte PIUS-Beratung, die ein Ingenieur aus dem Beraterpool der übernahm. Dieser war von dem neuen Mischverfahren schnell überzeugt.
Beton ist für bis zu neun Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich
Beton entsteht aus Zement, unterschiedlichen Bindemitteln und Zuschlagsstoffen wie Quarzsand und Cellulose. Diese Rohstoffe werden unter Zugabe von Wasser in einem genauen Mischverhältnis vermengt, um die geforderten Eigenschaften wie Druck- und Zugfestigkeit oder Temperaturtoleranz des Betons zu erzielen. Weltweit werden pro Jahr etwa 2,8 Milliarden Tonnen Zement hergestellt; deshalb ist dieser begehrte Baustoff für bis zu neun Prozent der menschengemachten CO2-Emissionen verantwortlich. Der Klima-Killer Nummer Eins entsteht bei der energieintensiven Herstellung des Zements und vor allem beim Aushärten des Betons. Bereits 2010 hatten die beiden Geschäftsführer an einem neuen Mischverfahren für ihre weltweit gefragten Betonfaser-Abstandshalter gearbeitet. Ihr Ziel: Durch feinere Dosierung sollte der Zementanteil um bis zu 30 Prozent reduziert werden. 2017 gelang der Durchbruch im Labor. Das alleine schon war eine kleine Sensation. Was für die Umsetzung in der Produktion fehlte, war die Finanzierung einer digitalen Mischanlage, neuer Solartrockner und einer Photovoltaikanlage.
PIUS-Förderung macht weltweit einzigartige Revolution in der Betonproduktion möglich
Die geförderte PIUS-Beratung übernahm Marcus Nickel vom Energiebüro B/3/E. Er analysierte den Betrieb und war schnell von dem neuen Mischverfahren überzeugt. Auch die Idee einer energieautarken Produktion fand er nicht abwegig, obwohl dies weltweit noch keinem Unternehmen gelungen war. Marcus Nickel regte an, neben den neuen Produktionsmaschinen gleich auch eine Photovoltaikanlage mit innovativer Speichertechnologie und einen Solar-Trockner zu installieren. Beide Technologien sparen rund 60.000 Kilowatt Strom ein und senken den Energieverbrauch um 25 Prozent. Mit der PIUS-Analyse von Marcus Nickel beantragte Frank Breul Zuschüsse aus dem PIUS-Invest-Programm des Landes Hessen. Er erhielt die Investitionsbeihilfe – und trotzdem lagen die Nerven blank, bis mit der digitalen Mischanlage auch in der Praxis gelang, was im Labor funktionierte.
250.000 Euro PIUS-Zuschuss
Neues Betonmischverfahren senkt Energieverbrauch um 25 Prozent
228 Tonnen weniger CO2
Wir wollen unserer Verantwortung für die Umwelt gerecht werden und unseren Kunden ressourcenschonende Betonelemente liefern.
Bilanz: Produktionskosten gesenkt, der Umwelt über 250 Tonnen CO2 erspart
Insgesamt investierte die Frank Breul GmbH & Co. KG rund 833.000 Euro. Sie erhielt aus PIUS-Invest nicht zurückzuzahlende Zuschüsse in Höhe von 250.000 Euro. Neben dem reduzierten CO2-Ausstoß von rund 228 Tonnen bringen die Photovoltaikanlage und der Solartrockner eine weitere CO2-Ersparnis von 21 Tonnen.
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Sasa Petric
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