Blumengroßmarkt spart rund 434 Tonnen CO2
Die Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt Rhein-Main e.G. ist mit einer Hallenfläche von etwa 10.000 Quadratmetern einer der wichtigsten Märkte für den Facheinzelhandel der Metropolregion. 88 Gartenbaubetriebe, Gärtnereien und Importeure sind in der Genossenschaft organisiert; 44 davon bieten aktuell ihre Produkte dort auch zum Verkauf an. Sie handeln mit Schnittblumen, Topfpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen, Baumschulware, Schnittgehölzen, Kränzen, Gartenbau- und Floristenbedarf. Die sensible Ware braucht natürliche Umgebungsbedingungen.
Noch 2015 bezog die Genossenschaft dafür 932.000 kWh Heizöl und 611.000 kWh Strom pro Jahr, die zusammen 136.000 Euro Kosten verursachten. Der Geschäftsführung war klar, dass sie angesichts stetig steigender Energiekosten in neue Technik investieren musste. „Ein Großmarkt für Pflanzen ist ein energieintensives Geschäft mit einer lebenden Ware, die ideale Licht- und Klimabedingungen braucht“, erläutert Michael Schoser, der seit 2018 die Genossenschaft führt.
Pflanzen bleiben mit optimalem Klima länger frisch
Ende 2016 nahmen die Genossen nach einer kostenfreien Impulsberatung durch das RKW Hessen eine PIUS-Beratung in Anspruch, die Energieberater Gert Fischer von der Fischer Technology GmbH begleitete. Der Diplomingenieur entwickelte ein innovatives Gesamtkonzept, dessen erster Teil 2017 bis 2019 umgesetzt wurde: Das Hallendach erhielt eine neue Haut mit Dämmung. Es folgte die Umstellung von Öl- auf Gasheizung mit Brennwertkessel. Für die Strom- und Wärmeenergieerzeugung schaffte der Blumengroßmarkt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) an. Es erzeugt Wärme und Strom und arbeitet mit einem Wirkungsgrad von fast 95 Prozent, was zu einer Kosteneinsparung von fast 50.000 Euro führte. Bei einer Nutzungszeit von rund 25 Jahren haben sich die Investitionskosten von 230.000 Euro bereits nach 2,7 Jahren amortisiert. Die Wärmeverteilung wurde auf Effizienzpumpen umgestellt. Die erneuerte Beleuchtung mit LED-Leuchtmitteln und Tageslichtsteuerung sowie die verbesserte Frischluftzufuhr sparen ebenso Energie. Bereits diese Maßnahmen führten zu deutlichen Einsparungen bei den Energiekosten und CO2-Emissionen. Zudem verbesserten sie das Klima in den Verkaufshallen, wodurch die Pflanzen länger frisch bleiben.
Simulationssystem spart alleine über 255 Tonnen CO2 ein
Um die Umgebungsbedingungen für verschiedene Pflanzenarten weiter zu verbessern, investierte die Genossenschaft 2019 in ein Simulationssystem und erhielt dafür ebenso eine PIUS-Förderung. Es wurde bis Anfang 2020 vollständig installiert. BHKW und Photovoltaik (PV)-Anlage decken bei idealen Wetterlagen den Großteil des Energiebedarfs. Die PV-Anlage mit einer Leistung von 100 kW/peak spart 91.000 Euro Strom und verschont die Umwelt vor 51 Tonnen CO2 pro Jahr. Durch die Schaffung natürlicher Umgebungsbedingungen entfielen zudem 60 Prozent der An- und Rücklieferungsfahrten der LKW, was noch einmal rund 62,5 Tonnen CO2 einsparte. Und weil weniger Pflanzen verderben, sanken auch Ausschuss und Abfall. Das brachte eine weitere CO2-Einsparung in Höhe von 65,5 Tonnen.
PIUS-Invest-Zuschuss in Höhe von 264.990 Euro
Blockheizkraftwerk spart 50.000 Euro an Energiekosten
PV-Anlage reduziert die Stromrechnung um 91.000 Euro
Einsparung von 435 Tonnen CO2-Emissionen
Die Förderung hat uns geholfen, unsere Ressourceneffizienz zu erhöhen und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für unsere Händler zu verbessern.
Bilanz: PIUS-Invest übernimmt ein Drittel der Investitionskosten
Der Blumengroßmarkt investierte in das Simulationssystem und die Photovoltaik-Anlage 991.300 Euro. Aus PIUS-Invest erhielt die Genossenschaft knapp über 297.000 Euro. Zusammen ersparen diese Maßnahmen der Umwelt künftig 434 Tonnen CO2. Und die Genossen sparen rund 145.000 Euro pro Jahr an Energiekosten. „Die Förderung hat uns geholfen, unsere Ressourceneffizienz zu erhöhen und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für unsere Händler zu verbessern“, resümiert Michael Schoser. „Überzeugt hat mich, dass es uns durch diese Maßnahmen gelingt, einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig Ressourcen und auch Geld einzusparen.“
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