Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie verabschiedet

Das Bundeskabinett hat Anfang Dezember 2024 die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet. Damit schafft die Bundesregierung eine Grundlage für die Senkung des primären Rohstoffverbrauchs und zirkuläres Wirtschaften in Deutschland. Das Partnerprojekt LEA Hessen Energieberatung für Unternehmen unterstützt die Ziele der NKWS.

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (engl. ‚Circular Economy‘) steht für eine ideale Form der Nutzung von Rohstoffen: Materialien sparsam einsetzen, Rohstoffe und Produkte möglichst wiederverwenden, für die Herstellung neuer Produkte einsetzen und somit im Kreislauf führen. Die Anfang Dezember in Berlin verabschiedete Kreislaufwirtschaftsstrategie folgt dem Leitgedanken, den primären Rohstoffverbrauch in Deutschland insgesamt zu senken, Stoffkreisläufe zu schließen und den Wert von Rohstoffen und Produkten möglichst lange zu erhalten. Damit schafft die Bundesregierung einen langfristigen Orientierungsrahmen für den Umstieg auf eine zirkuläre Wirtschaftsweise – für Umwelt, Mensch und Wirtschaft.

Zentrale Ziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie
Die Nationale Kreislaufwirtschaft bietet Orientierung für eine Transformation hin zur zirkulären Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland:

  • Verbrauch von Primärrohstoffen senken: Bis 2045 soll der jährliche Verbrauch erheblich reduziert werden. Das Bundesumweltministerium orientiert sich dabei an dem Vorschlag des International Resource Panel, den Verbrauch pro Kopf langfristig auf sechs bis acht Tonnen zu senken. Derzeit liegt er bei rund 16 Tonnen.
  • Stoffkreisläufe schließen: Bisher sind nur 13 Prozent der eingesetzten Materialien Sekundärrohstoffe. Auf EU-Ebene gibt es das Ziel, diesen Anteil bis 2030 zu verdoppeln. Dieses Ziel greift das Bundesumweltministerium auf.
  • Unabhängigkeit von Rohstoffimporten stärken: Auch hier knüpft die NKWS an EU-Ziele an, wie sie der Critical Raw Materials Act für strategische Industrierohstoffe formuliert. Danach verfolgt die EU unter anderem das Ziel, 25 Prozent des Bedarfs an strategischen Rohstoffen bis 2030 durch Recycling zu decken.
  • Abfall vermeiden: Pro Kopf sollen bis zum Jahr 2030 zehn Prozent und bis zum Jahr 2045 20 Prozent weniger Abfall produziert werden, jeweils im Vergleich zum Jahr 2020.


Handlungsfelder der Kreislaufwirtschaftsstrategie
Die Transformation zur Kreislaufwirtschaft umfasst alle Wirtschafts- und Lebensbereiche. In der Strategie liegt der Fokus auf elf prioritären Handlungsfeldern, die ein besonders hohes Potenzial für zirkuläres Wirtschaften bieten: Digitalisierung, zirkuläre Produktion, Fahrzeuge und Batterien, Mobilität, IKT und Elektro(nik)geräte, Erneuerbare Energien-Anlagen, Bekleidung und Textilien, Bau und Gebäudebereich, Metalle, Kunststoffe und öffentliche Beschaffung.

Neues Online-Angebot
Mit der Veröffentlichung der NKWS geht zudem ein neues Online-Angebot unter www.kreislaufwirtschaft-deutschland.de an den Start. Die neue Website versteht sich als Informations-Hub rund um die Kreislaufwirtschaftsstrategie und die damit verbundene Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft und Gesellschaft.

Das Partnerprojekt LEA Hessen Energieberatung für Unternehmen unterstützt die Ziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie, indem es hessische Unternehmen bei der Steigerung ihrer Energieeffizienz und der Implementierung nachhaltiger Praktiken berät, was zur Ressourcenschonung und Abfallvermeidung beiträgt.
 

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbrauchschutz vom 4. Dezember 2024


Informations-Hub rund um die Kreislaufwirtschaftsstrategie


Informationen zum Projekt LEA Hessen Energieberatung für Unternehmen (LEA EfU) erhalten Sie bei Sasa Petric, RKW Hessen GmbH, Projektleiter LEA Energieberatung für Unternehmen, Tel. 0 61 07 / 9 65 93-27, Mail s.petric@rkw-hessen.de.
 

Pfeile eines Umweltkreislaufs mit Icons zur Ressourceneffizienz
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