Photovoltaik und Druckmaschine sparen 27 Tonnen CO2

Im Jahre 1979 gründete Hans Steinmaus die gleichnamige Druckerei in Mörlenbach. Seither produziert das Familienunternehmen ein breites Sortiment an Geschäftsdrucksachen sowie mehrere Gemeindezeitungen. 2006 stieg Sohn Benjamin Steinmaus (siehe Bild unten) ein und erweiterte das Portfolio um die Werbetechnik sowie großformatige Drucke auf Papier, Folie und Plattenmaterialien. Das Unternehmen beschäftigt ausgebildete Werbetechniker in der Produktion und Mediengestalter für die Grafik und die Druckvorstufe. Durch stetige Investitionen in die modernsten Produktionsanlagen und den dadurch enstandenen Platzbedarf baute Steinmaus Druck im Jahr 2021 ein neues Firmengebäude. Nach dessen Fertigstellung konnte der Geschäftsführer dort eine neue Anlage zum Druck mit umweltfreundlicher und geruchsneutraler Latex-Tinte aufstellen. Die Vorreiterstellung in Sachen Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion sichert dem Unternehmen künftig einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. „Wir wollten den Betrieb zukunftssicher sowie energie- und ressourceneffizient ausrichten“, beschreibt Benjamin Steinmaus die Motive.

Halle mit Dämmung, Abwärmenutzung und Wärmepumpe

Die neue Halle wurde energetisch bestmöglich optimiert. Eine 14 Zentimeter dicke Dämmung der Außenwände, dreifachverglaste Fenster sowie die zusätzlich gedämmte Bodenplatte mit Betonkernaktivierung kombinierte das Druckhaus mit einer hocheffizienten Luft-Wärmepumpe. Sie arbeitet mit einer sehr niedrigen Vorlauftemperatur zur Erwärmung der gesamten Bodenfläche. Die Abwärme der Druckmaschinen wird im Gebäude gehalten und reduziert den Heizbedarf zusätzlich. „Das reichte uns aber noch nicht für eine nachhaltige Produktion. Für die hohen Investitionen in das neue Druckverfaren und eine entsprechend große Photovoltaikanlage haben wir nach einer Fördermittelberatung gesucht.“, so Benjamin Steinmaus. Deshalb wandte er sich an die Energieberatungsinitiative beim RKW Hessen. In der kostenfreien Impulsberatung konnte Projektleiter Sasa Petric einen Weg aufzeigen: PIUS. Das hessische Förderprogramm „Produktionsintegrierter Umweltschutz“ unterstützt gerade auch kleine Unternehmen mit einer Beratung und Invesitionsbeihilfen. 

Direktdruckmaschine spart Lösungsmittel, PVC-Folie und Silikonpapier

Mit der Ausarbeitung des Konzeptes inklusive der Berechnung der Einsparpotenziale beauftragte die HIEM den Energieberater Marcus Nickel vom B3E-Energiebüro. Er verfeinerte mit Benjamin Steinmaus die Planungen für die Photovoltaikanlage und die neue Direktdruckmaschine. Das Besondere an der Latex Drucktechnologie von Hewlet Packard ist, dass sie direkt auf jede beliebige Oberfläche mit einer maximalen Breite von 1,6 Metern und einer Länge bis fünf Metern drucken kann. Ob Pappe, Papier, Holz, Plastik in jeder Stärke oder Glas: Ein entsprechend großer Druckkopf überträgt die in der Druckdatei definierten Motive randlos auf die Druckfläche. Vor allem ist die Latextinte besonders umweltfreundlich und sogar FSE-zertifiziert. „Durch das neue Druckverfahren vermeiden wir den Verbrauch von Silikonpapier, Klebstoffen und Unmengen an PVC-Folie, ersparen uns beim Herstellungsprozess lange Trocknungszeiten und haben keine giftigen Lösungsmitteldämpfe,“ erläutert Benjamin Steinmaus die Vorteile. „Denn die alte Maschine hat lediglich auf Folie gedruckt, die dann zunächst auslüften, auf das Trägermaterial kaschiert und zugeschnitten werden musste.“

Drucken auf FSE-zertifizierte Papiere oder Kartonagen

Das neue Direktdruckverfahren alleine reduziert die CO2-Emissionen um fast drei Tonnen. Viele der hergestellten Produkte können nach dessen Verwendung dem Recycling zugeführt werden. Je nach Trägermaterial dem normalen Hausmüll oder dem recyclingfähigen Papiermüll. „Wir drucken Vieles entweder auf recyclingfähige Kunststoffe oder auf FSE-zertifizierte Papiere oder Kartonagen, die ebenfalls recyclingfähig sind. Damit leisten wir und unsere Kunden einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Denn die Nachfrage nach solchen Produkten steigt und die neue Farbe ist unbedenklich“, so Steinmaus.

Photovoltaikanlage deckt an Sommertagen kompletten Strombedarf

Neben der Druckmaschine gewährte PIUS-Invest auch einen Zuschuss zur neuen Photovoltaikanlage (PVA) auf dem Gebäude. Sie erzeugt eine Spitzenleistung von 22 Kilowattstunden (kWh/P). „Wir hatten schon Tage, an denen die Leistung bei 18 kWh lag und wir gar keinen weiteren Strom aus dem Netz benötigten“, berichtet der Geschäftsführer. „Unsere Auftragsplanung ist so optimiert, dass wir mit möglichst viel selbst produziertem Strom arbeiten können.“ 

Aus PIUS-Invest 28.000 Euro als nicht rückzahlbaren Zuschuss

Weil nun rund 27 Tonnen CO2 pro Jahr einspart werden, erhielt die Firma von den rund 150.000 Euro förderfähigen Investitionen rund 28.000 Euro als nicht rückzahlbaren Zuschuss aus PIUS-Invest. Und die nächsten Pläne reifen bereits im Kopf von Benjamin Steinmaus: „Wir ziehen einen weiteren Ausbau unserer PVA in Betracht. Wenn wir durch die Installation zusätzlicher, optimal ausgerichteter Module weitere 20 bis 25 kWh/P erhalten und mit einer Pufferbatterie koppeln, können wir einen noch höheren Autarkiegrad erzielen.“

Laden Sie sich das PDF-Dokument mit dem Praxisbeispiel STEINMAUS GbR herunter und lesen, wie das Unternehmen seine CO2-Emissionen reduziert. 

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2020: Broschüre "CO2-Helden im Mittelstand" der Hessen Trade & Invest GmbH mit 16 Praxisbeispielen

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