Heißkanäle spielen eine zentrale Rolle in der modernen Kunststoffverarbeitung, indem sie den flüssigen Kunststoff von der Spritzdüse bis in die Kavitäten des Formwerkzeugs befördern. Dabei ist es wichtig, dass die Temperatur der Schmelze konstant hoch bleibt, was durch Heizelemente im Heißkanalsystem erreicht wird. Das kühlere Formwerkzeug ermöglicht eine definierte Abkühlung und schnelles Auswerfen des Kunststoffprodukts. Die bisherigen Isolierstücke aus Titan zwischen Heißkanal und Werkzeug ließen jedoch einen Wärmeübergang zu, was zu erhöhtem Stromverbrauch für den Temperaturerhalt der Schmelze und zusätzlicher Kühlenergie für das Werkzeug führte.
Innovatives Design mit Wabenstruktur
Die Ingenieure von WITOSA in Frankenberg (Eder) entwickelten daher eine Alternative zu Titan. Die neu entwickelten Energy BLOCKER® basieren auf einem innovativen Design mit Wabenstruktur, das die Wärmeleitfähigkeit reduziert und gleichzeitig eine hohe Druckbeständigkeit gewährleistet. Diese komplexe Struktur wird mittels 3D-Druck aus herkömmlichem Werkzeugstahl hergestellt, was den Einsatz von Titan überflüssig macht.
WITOSA spart 275 Tonnen CO2 pro Jahr ein
Um die Produktion auszubauen und eine schnelle Marktdurchdringung zu erreichen, nahm Geschäftsführer Torsten Glittenberg über das RKW Hessen eine geförderte PIUS-Beratung in Anspruch. Diese führte zu einer erfolgreichen Antragstellung bei Investitionsförderprogramm PIUS-Invest und ermöglichte die Finanzierung des Projekts. „Durch dieses neue Herstellungsverfahren spart WITOSA gegenüber Titan rund 275 Tonnen CO2 pro Jahr ein, einschließlich 21.000 kWh elektrischer Energie jährlich“, berechnete Experte Bernhard Jöckel von Jöckel Innovation Consulting GmbH in seinem PIUS-Bericht. „Zusätzlich führen die Energy BLOCKER® im Kundeneinsatz zu einer Stromersparnis von etwa 40 Prozent.“
Eigene 3D-Druckanlage in der Produktion
Die Bestätigung dieser Einsparungen durch ein unabhängiges Institut bestärkte WITOSA in der Entscheidung, die Produktion der Energy BLOCKER® mit einer eigenen 3D-Druckanlage zu realisieren. Torsten Glittenberg betont die Bedeutung der Förderung: „Die Förderung in Höhe von 360.000 Euro machten es möglich, die neue Fertigung sofort groß genug auszulegen.“ Durch die Maßnahmen konnte das Unternehmen seine Position als Innovationsführer in der Branche festigen.
Ausführliches Praxisbeispiel WITOSA
Neues Handout Praxisbeispiel WITOSA
Informationen zum Projekt LEA Hessen Energieberatung für Unternehmen (LEA EfU) erhalten Sie bei Sasa Petric, RKW Hessen, Projektleiter Energieberatung Unternehmen im Auftrag der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH, Telefon 0 61 07 / 9 65 93-27, Mail s.petric@rkw-hessen.de.